Die Achterbahn "Silver Star" im Europa-Park ist im Gegenlicht zu sehen. Wegen einer technischen Störung hat sie am Sonntag angehalten.

Keine Verletzten

Voll besetzte Achterbahn "Silver Star" in Rust stoppt plötzlich - so kamen die Fahrgäste raus

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Schrecksekunde für Fahrgäste: Wegen einer technischen Störung hat eine Achterbahn im Europa-Park Rust am Sonntag angehalten, während sie gerade im Anstieg war.

Mit 73 Metern Höhe und einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Kilometern pro Stunde zählt der "Silver Star" den Angaben nach zu den größten und höchsten Stahlachterbahnen Europas. Am Sonntag war er mit 36 Fahrgästen voll besetzt, als es Mitten im Anstieg zu einem plötzlichen Stopp kam. Sicherheitsmechanismen hatten diesen ausgelöst - wegen einer defekten Kupplung.

Die Menschen hätten das Gefährt unversehrt verlassen können, sagte eine Sprecherin von Deutschlands größtem Freizeitpark in Rust bei Freiburg. Dafür gebe es vorgesehene Rettungspläne.

Wie läuft die Räumung ab?

"Wenn die Sicherheitsmechanismen den Zug stoppen, geht zunächst mal das Personal an den Zug heran und redet mit den Gästen", sagt Volker Klaiber, Mitglied der Geschäftleitung des Europa-Parks und verantwortlich für den Parkbetrieb. Reihe für Reihe würden die Menschen dann den Waggon der Bahn verlassen - begleitet von Höhenrettern über eine Treppe.

"Die Treppe ist fest mit dem Schienenstrang der Achterbahn verbunden. Sie wird normalerweise für Wartungen benutzt, ist etwa einen Meter breit und hat ein Geländer mit Reling." Bei der Räumung bekämen die Menschen einen Hüftgurt, der mit einem Karabiner an der Rehling befestigt werde.

Die Räumung des "Silver Star" dauerte nach Angaben Klaibers rund anderthalb Stunden. "Wir brauchen diese Zeit, weil das unter allen geltenden Sicherheitsvorkehrungen ablaufen muss." Die Gäste seien entspannt geblieben. Für die Zeit, in der sie den Park nicht weiter nutzen konnten, seien sie entschädigt worden.

"Silver Star" wieder in Betrieb

Die defekte Kupplung des "Silver Star" konnte noch am Sonntag ausgetauscht werden. Nach Angaben des Parks wurde die Achterbahn genau auf Funktionalität geprüft und fuhr zunächst ohne Fahrgäste. Inzwischen können wieder Park-Besucher einsteigen.

Schon vor zwei Monaten waren Waggons der Wasserachterbahn "Poseidon" im Europa-Park wegen einer technischen Störung stehengeblieben. Um die Bahn zu reparieren, waren die Fahrgäste vorsorglich aus der Bahn geholt worden. Laut Volker Klaiber von der Europa-Park-Geschäftleitung werden solche Stopps automatisch ausgelöst, wenn die Sicherheitssysteme kleinste technische Unregelmäßigkeiten registrieren.

Und was, wenn die Achterbahn im Looping stehen bleibt?

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas passiert - unter allen uns bekannten technischen Gegebenheiten der Achterbahn," meint Volker Klaiber vom Europa-Park. "Es müsste eine Blockade in einem Zug vorhanden sein, dass die Geschwindigkeit nicht mehr ausreicht, den Looping zu durchfahren. Die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null." Selbst wenn ein Rad blockiere, würde es den Zug durch den Looping hindurch ziehen.

Im August war in einem Freizeitpark im rheinland-pfälzischen Klotten eine 57-Jährige aus einer fahrenden Achterbahn gestürzt und gestorben.

Im Freizeitpark Legoland im schwäbischen Günzburg fuhr kurz darauf ein Zug einer Achterbahn einem vorausfahrenden Zug auf. 31 Menschen wurden verletzt. Schon nach dem Unfall in Klotten hatte der Europa-Park mitgeteilt, Sicherheit habe "allerhöchste Priorität". Techniker und das Personal kontrollierten täglich die Einrichtungen.

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SWR